Kapelle der Jungfrau Maria geweiht in Burglesau

Wie erzählt wird, war in den Burglesauern der Wunsch nach einer eigenen Kapelle schon seit längerem erwacht. Es wurde schon zweimal der Versuch gemacht, mit der Planung einer Kapelle zu beginnen, jedoch war dieses in der Zeit des "Dritten Reiches" und des nachfolgenden Zusammenbruchs aus verständlichen Gründen nicht möglich.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges waren es unter anderem auch die heimkehrenden Kriegsgefangenen aus Burglesau, die aus Dankbarkeit den Bau einer Kapelle mit vorantrieben.

Am 19. Dezember 1950 erfolgte während einer Bürgerversammlung in der Gaststätte Fleischmann durch 1. Bürgermeister Wagner der dritte Aufruf zum Bau einer Kapelle. Die anwesenden Gemeindebürger, die zu den beiden Pfarreien St. Kilian in Scheßlitz bzw. St. Martin in Weichenwasserlos gehörten, schlossen sich zu einem Kapellenbauverein zusammen.

Mit der Sammlung der ersten Mitgliedsbeiträge, die nicht auf eine bestimmte Höhe festgesetzt war, wurde am Heiligen Abend des Jahres 1950 begonnen. Am 25. März 1951 fand die erste Hauptversammlung statt. Im Laufe der Zeit kam durch Spenden und Sammlungen ein Betrag von 16.233,20 DM zusammen. Im Sommer 1951 wurde der Dipl. Ing. und Architekt Georg Dietz aus Bamberg mit der Planung der Kapelle beauftragt. Die Gemeinde Burglesau genehmigte am 5. Oktober 1951 den Bauplan. Die letzte Plangenehmigung des Landratsamtes Bamberg ist auf den 5. Dezember 1952 datiert. Der Landwirt Johann Hauptmann (Burglesau 14) schenkte den Bauplatz dem Kapellenbauverein. Die Gesamtbauleitung hatte der Diplom-Ingenieur und Architekt Georg Dietz aus Bamberg übernommen.

Laut einem Kostenvoranschlag vom 18. August 1951 wurden die Gesamtbaukosten auf 36.500,00 DM veranschlagt. In dieser Summe waren die Kosten für Tabernakel, Ewiges Licht, Glocke und Harmonium noch nicht enthalten. Der Steinbruchbesitzer Josef Krümmer lies unentgeldlich Steine brechen. Elf Bauern aus Gräfenhäusling spendeten 12 Baumstämme, sieben Bauern aus Roßdorf 7 Baumstämme. Das restliche Holz wurde im Gemeindewald von Burglesau geschlagen. Die Sägemüller Schonath und Bächmann aus Burgellern, Hollfelder aus Ehrl und Helmut aus Stübig schnitten das Holz unentgeldlich. Am 14. Juli 1952 begann der Maurermeister Adam Amon aus Würgau mit den Bauarbeiten. Die Zimmerarbeiten führte Johann Will aus Stübig durch.

Am 11. Oktober 1952 wurde mit dem Richtfest der erste Abschnitt des Baues erreicht. Anläßlich dieser Feier schrieb der 1. Bürgermeister und Vorstand Johann Wagner unter anderem Folgendes nieder: Nach den vielen Mühen und Opfern, die auch von den Mädchen und Frauen mitgetragen wurden, ist dieser Tag ein Festtag für die ganze Gemeinde, den sie gemeinsam mit ihren beiden Pfarrherren Geistlicher Rat Hart aus Scheßlitz und Pfarrer Schick aus Weichenwasserlos begehen.

Die kirchliche Weihe der Kapelle erfolgte am Sonntag, den 09. Mai 1954, gefeiert wird sie alljährlich am zweiten Sonntag des Monats Mai. Das Patronatsfest wird immer am zweiten Sonntag des Monats Oktober begangen.

Nach Abschluss umfangreicher Renovierungsarbeiten wurde das 50-jährige Bestehen unserer Kapelle am 09. Mai 2004 gefeiert. Die Feier brachte jene Bewohner von Burglesau in Erinnerung, die am Zustandekommen und Pflegen der Kapelle, durch ihren Opfersinn, durch ihr persönliches Handanlegen, durch Übernehmen von Verantwortung, durch Spenden, durch Gebet und christliches Leben in ihren Familien und im Dorf zum Bau und zum Weiterbestehen der Kapelle beigetragen haben und beitragen.